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Abnehmen & KiWu

In einem früheren Beitrag habe ich schon einmal die Situation beleuchtet, dass man oft abnehmen möchte, gleichzeitig aber durch die Hormone zunimmt und sich deshalb in einem Dilemma befindet. Das Gewicht spielt für den Kinderwunsch zwar eine Rolle, dennoch wird diesem Punkt in vielen Kliniken nicht viel Gewicht beigemessen - was für ein Wortspiel.


BMI ist nicht alles - trotzdem ist das Gewicht wichtig

Über- und Untergewicht können gleichermassen ein Grund sein, warum die Erfolgsaussichten für eine Schwangerschaft geringer sind. Trotzdem kann man das nicht pauschal sagen, sondern es müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden.

Obwohl selbst in der Ernährungswissenschaft der BMI (Body Mass Index) schon längst als veraltet gilt, fragen viele KiWu-Kliniken einfach nach der Grösse und nach dem Gewicht.

Der BMI gibt aber keinerlei Auskunft über die Zusammensetzung des Körpers, nämlich über den Muskel- und Fettanteil. Eine nach BMI übergewichtige Frau kann allein schon wegen ihrer erhöhten Muskelmasse als übergewichtig gelten, obwohl sie vielleicht insgesamt fitter und gesünder ist, als eine untergewichtige Frau mit einem geringeren Muskelanteil. Der Wert kann ein Indikator sein, aber bevor jemand als über- oder untergewichtig eingestuft wird, muss zunächst die Körperzusammensetzung angeschaut werden.


Auch dann sind geringfügige Abweichungen nicht das Problem. Starkes Untergewicht kann aber auch schon ohne Essstörung dazu führen, dass der Körper in eine Art Reservemodus schaltet, weil er nie überschüssige Kalorien erhält und eine Schwangerschaft deshalb verhindert. Das ist auch vom individuellen Stoffwechsel abhängig, denn es gibt Frauen, deren Körper nur sehr schwer zunimmt und wenig Fett einlagert. Dies kann ein Hinweis sein, gezielt mehr Kalorien zuzuführen. Gerade für die gesunde Eizellenentwicklung wird empfohlen, bis zu 200 kcal pro Tag mehr zu essen (oder gelegentlich mehr zu essen), damit der Körper Reserven bilden kann. Natürlich kommt es auch auf die Nährstoffe an sich an. Sehr sportliche Frauen haben aber oft das Problem, dass sie zu viel trainieren bzw. dass sie nicht im Einklang mit ihrem Zyklus trainieren und der Körper daher einem dauernden Stress ausgesetzt ist.


Sport ist schneller Stress, als man das gemeinhin annimmt Dazu muss ausdrücklich festgehalten werden, dass diese Grenze oft schneller erreicht ist, als Betroffene dies selbst annehmen. Auch bei sportlichen Frauen können z.B. zwei oder drei 10km-Läufe pro Woche schon zu viel sein, um dem Körper die nötigen Reserven zu lassen. Auch extremes Krafttraining ist oft ein Grund für zu geringe Eizellenqualität, weil Krafttraining oft während dem ganzen Zyklus gleich gemacht wird (um die Leistung zu steigern), was aber je nach Phase negative Auswirkungen auf die Eizellenqualität haben kann. Im Extremfall kann übermässiger Sport zum Ausbleiben des Eisprungs führen.


Umgekehrt wirkt sich auch Übergewicht negativ auf die Fruchtbarkeit aus, wobei auch hier verschiedene Ursachen differenziert werden müssen. Es gibt diverse Krankheitsbilder wie z.B. Diabetes oder Schilddrüsenprobleme, welche automatisch zu Übergewicht führen und nichts mit einem ungesunden Lebensstil zu tun haben.

Viel zu oft höre ich in meiner Beratung, dass Frauen einfach zum Abnehmen geraten wurde, obwohl sie nicht wegen schlechter Ernährung oder zu wenig Sport übergewichtig geworden sind.

In einem solchen Fall braucht es viel eher Spezialisten in der KiWu-Medizin, um jenseits des Gewichts auch die besonderen Herausforderungen z.B. von Diabetes in die Medikation einzubeziehen.


Liegt das Übergewicht aber tatsächlich an der Ernährung, so kann eine Gewichtsreduktion sogar die Chancen auf eine Schwangerschaft direkt erhöhen. Massgebend ist auch hier die Qualität der Eizellen, welche über die Ernährung ganz wesentlich beeinflusst werden kann. Heisshungerattacken beeinträchtigen zum Beispiel den Insulinspiegel enorm, was auch abgesehen von einer Gewichtszunahme eine Verschlechterung der Eizellenqualität zur Folge hat. Sofern die Ernährung optimiert wird, kann sogar ein Kaloriendefizit am Ende zu besseren Eizellen führen, wenn die Ernährung spezifisch auf die Eizellenqualität angepasst wird und mit einem gezielten Sportplan kombiniert wird.


Problematisch kann eine Diät werden, wenn sie den Östrogenspiegel senkt und dadurch auch die Gebärmutterschleimhaut reduziert wird. Solange aber nährstoffreich gegessen wird und eine optimierte Ernährung in Verbindung mit dem richtigen Sportplan gestartet wird, ist sogar eine Abnahme während des Kinderwunsches möglich.


Wie du Ernährung, Sport und die Vermeidung von Umweltgiften gezielt auf deine Eizellenqualität hin optimieren kannst, lernst du in meinem kompakten Onlinekurs "Eizellen Upgrade".






 
 
 

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