Was mache ich falsch?
- Anna Bergmann
- 21. Mai
- 3 Min. Lesezeit
"Ich möchte wissen, was ich falsch gemacht habe."
Diese Frage stellte mir neulich eine Klientin, als es mit der ersten IVF nicht geklappt hat. Vielleicht hattest du diesen Gedanken auch schon und hast dich gefragt, was du besser oder anders machen kannst, damit es das nächste Mal klappt.
Am liebsten würde ich die Antwort laut hinausschreien und die Frau gleichzeitig in den Arm nehmen: NICHTS!
Diese Gedanken haben mich auch jahrelang gequält und die vielen Hilfsangebote, die ich mir geholt habe, waren noch zusätzliches Wasser auf die Mühlen. Wenn im Büro wieder eine Kollegin erzählt hat, dass sie wegen ihrem Kinderwunsch-Yoga ganz schnell schwanger geworden ist, dann fühlte ich mich unendlich schlecht, ja gar als Versagerin. Jedes Mal, wenn ich einen „Kinderwunsch-Coach“ anfragte, wurde mir erzählt, dass schon so und so viele Klientinnen dank dieser Hilfe schwanger geworden seien - es wurde regelrecht damit geworben. Darin steckt aber ein fataler und brandgefährlicher Irrtum:
Niemand kann aktiv etwas für das Zustandekommen einer Schwangerschaft tun - das letzte Fünkchen entzieht sich unserer Kontrolle. Wir können einen gesunden Lebensstil pflegen (hier sind alle meine Klientinnen absolute Spitze!), wir können uns Hilfe von einer KiWu-Klinik holen, die gewisse Stolpersteine umgehen kann, aber der alleeentscheidende Schritt - den kann keiner der neun Milliarden Menschen auf der Welt beeinflussen. Umgekehrt gibt es ja auch Frauen, die mit einem fürchterlichen Lebensstil schwanger werden, die Drogen nehmen ungesund essen und viel Alkohol trinken.
Um es noch deutlicher zu machen: Selbst wenn das so wäre, dass man etwas tun könnte - wie würde man das beweisen wollen? Alle die Kinderwunsch-Coaches, die damit werben, dass schon XY ihrer Patientinnen mit ihnen schwanger geworden seien: Seht ihr das den Babies an, dass sie wegen euren Meditationen, Manifestationen usw. entstanden sind? Wohl kaum. Eine solche Behauptung ist extrem manipulativ - und sie ist kausal nicht beweisbar.
Gerade Frauen werden in der KiWu-Zeit oft gegaslightet, weil ihnen eingeredet wird, sie müssten nur noch mehr in ihrer Mitte sein, mit sich ins Reine kommen, Blockaden lösen und loslassen und so weiter. Solche Optimierungsansätze basieren immer darauf, dass von Beginn an schon etwas mit der Frau nicht in Ordnung sein soll und sie dann erst aktiv werden muss, um das wieder ins Lot zu bringen.
Gegenfrage: Alle diese Frauen, bei denen es einfach so klappt: Haben diese nüchtern betrachtet irgendetwas bestimmtes gemacht, dass es geklappt hat? Nein, haben sie nicht, denn müsste jede Frau erst X oder Y tun, dann wäre die Menschheit längstens ausgestorben.
Wenn du noch nicht schwanger geworden bist, dann hast du nichts falsch gemacht und noch viel weniger bist du schuld an irgendetwas. Dass eine Schwangerschaft zustande kommt, ist von abertausenden wenn nicht Milliarden Faktoren abhängig, so wie ein gigantisches Puzzle. Wenn es bei dir bzw. bei euch noch nicht geklappt hat, dann heisst das einfach, dass ein paar Teile des Puzzles noch nicht eingesetzt wurden oder noch verdeckt da liegen, sodass das Puzzle noch nicht ganz vollständig ist. Lasst sie uns einfach Stück für Stück aufdecken und einsetzen.
Ganz oft ist es auch der Zufall, der darüber entscheidet, ob es in einem Monat klappt oder nicht. Warum sage ausgerechnet ich das? Ich bin entgegen jeder Statistik, entgegen aller Berechnungen und mit mehr als dem maximalen Einsatz in Runde 32 schwanger geworden. Ich habe nichts anders gemacht, sondern ich habe verstanden, dass ich es nicht beeinflussen kann. Ich bekam hunderte Antworten, warum es nicht geklappt haben könnte, denn es gab weitaus bessere Runden als diese, aber niemand konnte mir je sagen, warum es dann doch geklappt hat…
Mit diesem Beitrag möchte ich dir die Last nehmen, dass du noch mehr und mehr tun musst, denn es liegt nicht an dir. Das, woran es liegen könnte, kannst du Gott nennen, die Natur, das Universum, das Unbekannte - ganz egal was. Aber es liegt niemals an dir.
Du befindest dich in jedem Fall auf einer schwierigen Reise, die man am besten mit einer anspruchsvollen Bergwanderung vergleichen kann. Ohne Karte, Kompass und mit Flipflops ist man auf dieser Wanderung verloren. Mit der richtigen Planung und Strategie hat man aber sehr gute Chancen, den Gipfel erklimmen zu können. Wenn du noch auf der Suche nach einem erfahrenen Bergführer ist, einer der diese Wanderung schon zig Mal gemacht hat und jede gefährliche Stelle davon kennt, dann bin ich die Richtige für dich. Melde dich ganz unverbindlich bei mir für ein kostenloses Erstgespräch und lass uns deine Reise neu starten - mit der perfekten Ausrüstung.
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